Festschreibung

Definition: Festschreibung

Die Festschreibungsfrist, vereinfacht oft auch Festschreibung genannt, ist bei den meisten Finanzierungen von Immobilien einer der außerordentlich wichtigen Aspekte. Die Festschreibung schreibt, wie es der Name bereits sagt, die Zeitspanne fest, in welcher der Zinssatz für den Kreditnehmer, als auch für die finanzierende Bank vertraglich vereinbart wird. Es wird also zwischen Kunde und Bankpartner der Zeitraum für die zu Beginn gültigen Zinsen in die Zukunft hinein definiert. 

Betrachtet man die Vergangenheit, dann haben sich Veränderungen auf dem Zinsmarkt zu manchen Zeiten bereits sehr deutlich auf die monatlichen Belastungen von Immobilienkäufern ausgewirkt. In den Jahren bis 2003 und kurz danach, befanden sich die Zinssätze auf einem erheblich höheren Niveau, als dies beispielsweise 2017 der Fall war. Damals mussten Käufer von Wohnungen und Häusern mit Zinssätzen von teilweise bis zu elf Prozent und mehr rechnen.

Die Festschreibung sichert die monatliche Belastung bei der Baufinanzierung

Stellt man also einen Vergleich an zwischen den Zinssätzen vor etwa 15 – 20 Jahren und heute, dann lässt sich erst richtig einschätzen, was eine Festschreibung der Hypothekenzinsen für den Darlehensnehmer bedeuten kann. Bei der Annahme einer Finanzierungssumme in Höhe von 100.000 € und einem Zinssatz von 8% + 2% Tilgung erhält man eine sogenannte Annuitätenrate von 10%. Bezogen auf die Finanzierungssumme ergibt dies eine Jahresbelastung von 10.000 €. Dies geteilt durch 12 ergibt eine monatliche Finanzierungsbelastung von 833,33 €. 

Auf heutige Zinsverhältnisse bezogen dieselbe Rechnung aufgemacht, sieht diese folgendermaßen aus: 100.000 €, davon 3% Zins und 2% Tilgung, ergibt eine Annuität von 5%, also insgesamt 5.000 € jährlich / monatlich 416,66 €. Somit würde sich die Finanzierungs-Rate bei einem Zinsanstieg von 5%, ausgehend von heutigen Verhältnissen, quasi verdoppeln. Damit würde für den ein oder anderen jedoch gleichzeitig auch der Traum von den eigenen vier Wänden wieder platzen. 

Allerdings hat nicht nur der Kreditnehmer Vorteile von einer Festschreibung der Zinsen. Auch die Bank kann im Gegenzug sicherer planen. Ist die Zeit der festgeschriebenen Zinsen länger als 10 Jahre vereinbart, hat der Kunde ein kostenfreies Kündigungsrecht. Die Frist beträgt bei der Sonderkündigung sechs Monate und ist im BGB fest verankert.

Zusammenfassung

Die Zinsen festzuschreiben, ist für Käufer von Immobilien im Privatbereich immer dann zu empfehlen, wenn es sich um eine langfristig angelegte Finanzierungsmaßnahme handelt. Wer nur für wenige Monate das Geld von der Bank benötigt, kann durchaus auch eine variable Lösung wählen. Für alle anderen, die größere Summen finanzieren und diese auf lange Sicht wieder zurückzahlen müssen/wollen, ist eine Zinsfestschreibung nahezu unumgänglich. Auch dann, wenn der Zinssatz, je länger er festgeschrieben wird, etwas höher ausfällt.

weiterführende Links