Eigenkapital

Definition: Eigenkapital

Eigenkapital definieren die Experten als diejenigen Mittel, die von den Eignern einer bestimmten Unternehmung selbst zur Finanzierung der jeweiligen Unternehmung aufgebracht werden. Für den Immobiliensektor sind dazu einige Besonderheiten zu beachten: Es spielt beim Immobilienkauf oder beim Hausbau eine ausschlaggebende Rolle und ist untrennbar verbunden mit der gesamten Finanzierung.

Worauf sollte man beim Eigenkapital achten?

Daneben besteht zwar auch die Möglichkeit, Immobilienfinanzierungen bei ausreichender Bonität ohne dieses eigene Kapital zu realisieren – internationale Immobilienkrisen zeigen aber deutliche Risiken derartiger Vollfinanzierungen auf. Dazu kommt der Irrglaube, Immobilien im Notfall risikolos verkaufen zu können, um damit allfällige Belastungen auszuräumen. Zinsbelastungen, Nebenkostenrechnungen und Vorfälligkeitsentschädigungen können allerdings zu deutlichen Verlusten führen, die allzu oft ignoriert werden.

Wichtig ist zunächst eine umfängliche Übersicht zu den verfügbaren, individuellen Finanzen. Ihre Summe ergibt das bereitstehende eigene Kapital.

Zum Eigenkapital gehören:

  • Bargeldvermögen
  • angespartes Geld auf Konten
  • ein vollständig bezahltes Baugrundstück
  • Lebensversicherungen
  • Eigenanteile an Bausparguthaben
  • Aktien, Wertpapiere, Investmentfonds
  • Immobilien

Das Aufbringen eigenen Kapitals zur Immobilienfinanzierung ist deshalb wichtig:

  • Senkung des Finanzierungsrisikos
  • Niedrigere Zinsen,
  • Schneller Bezahlung der Gesamtschuld.

Aber wie hoch sollte das eigene Kapital für den Immobilienkauf oder für einen Hausbau sein?

Immobilienfachleute verweisen auf eine vergleichsweise einfache Grundregel: je mehr, je besser! Je größer das eigene Kapital zur Immobilienfinanzierung bemessen ist, desto sicherer ist ihre Basis. Denn mit einer sinnvoll bemessenen Eigenkapitalgrundlage sinken die Überschuldungsrisiken.

Spezialisten empfehlen mindestens 20 bis 30 Prozent eigenes Kapital an den Gesamtkosten für den Kauf oder den Bau einer Immobilie. Sinnvoll ist außerdem die Bildung einer Rücklage für Baunebenkosten und zunächst unkalkulierbare Ausgaben wie beispielsweise Instandhaltungen und Reparaturen. Wer beabsichtigt, nur die Baunebenkosten selbst zu tragen, kommt allein damit noch nicht zu günstigeren Konditionen bei der Bank.

Zusammenfassung

Im März 2016 wurde eine neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie in Kraft gesetzt. Sie verpflichtet die Geldhäuser in verstärktem Maße, die Eigenkapitalverhältnisse potenzieller Kunden zu prüfen, bevor Baufinanzierungen zuerkannt werden. Eine ausreichend bemessene Eigenkapitalbasis von etwa 20 bis 30 Prozent der gesamten Finanzierungskosten, ergänzt durch Rücklagen für Nebenkosten, ist auch deshalb ein Standbein der gesamten Immobilienfinanzierung.

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